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    Tag 1: Niederkrüchten - Jülich

    Um 6.00 Uhr treffen wir 9 Fußpilger uns mit Pastor Alexander Schweikert in der Kirche zum Reisesegen. Das Gepäck ist schon vorher auf unsere zwei Begleitfahrzeuge verteilt worden.
    Gegen 6.20 Uhr verlassen wir die Heimatgemeinde Richtung Merbeck. In Varbrook machen wir an der Kapelle einen ersten Stopp. Durch die Felder geht es weiter bis Merbeck. An der dortigen Kapelle beginnen wir mit einer ersten Meditation. Zusätzlich nimmt jeder einen Stein auf, der uns auf dem Pilgerweg begleiten wird.
    Über Tüschenbroich, Hetzerath treffen wir die Begleitfahrzeuge in Baal auf dem Parkplatz des Schulzentrums zur Mittagspause wieder. Bis dahin gab es schon erste Druckstellen an den Füßen und einen Reifenschaden: eine Schuhsohle war dem schnellen Schritt nicht gewachsen.
    Drei Linden, eine Gebetsstelle in Körrenzig und der Kreuzweg in Jülich-Broich waren die nächsten Anlaufpunkte, bevor wir das erste Etappenziel, Jülich, erreichten.

    Tag 2: Jülich - Düttling

    Nach dem gemeinsamen Frühstück im Stadthotel wird das Gepäck wieder verstaut. Wir starten mit den Begleitfahrzeugen Richtung Altenburg, um eine nicht geh bare Strecke kurz hinter Jülich zu umfahren.
    An der Altenburger Kapelle machen wir noch Gruppenfotos, starten dann zu Fuß an Wiesen vorbei bis zur Rur.
    Der Morgen ist schön, Dunst liegt noch über den Wiesen. Ein tolles Wetter, um nahe der Natur zu pilgern und der Rur stromaufwärts zu folgen.
    Über den Parkplatz in Köttenich treffen wir auf dem Annakirmesplatz in Düren ein. Obwohl hier keine längere Pause vorgesehen war, wird diese aufgrund eines notwendigen Kaloriennachschubs eingelegt.
    Der nächste Treffpunkt mit den Begleitern ist am Einkaufzentrum in Kreuzau. Der Supermarkt wird genutzt, um Getränke nach zu kaufen. Übrigens: der Leergutautomat tat es nicht regelgerecht. Im Café wird kurz für eine Stärkung gesorgt.
    Über den Wanderparkplatz in Hausen, vorbei am Pilgerkreuz von Drove erreichen wir am späten Nachmittag unsere zweite Übernachtungsstelle in Düttling, die Pension Thelen.
    Nach frisch machen fahren wir gemeinsam nach Hergarten, nehmen bei Lavreysen das Abendessen ein. – Seinen Ausklang findet der Abend im Wohnzimmer der Pension.

    Tag 3: Düttling - Lissendorf

    Nach gemeinsamen Frühstück in der Pension Thelen starten wir gegen 7.45 Uhr zur dritten Etappe Richtung Lissendorf. Wir bewältigen die erste Teilstrecke des heutigen Tages bis zum Bahnhof in Kall. Wegekreuze und die Kapelle in Heistert liegen auf unserem Pilgerweg. Nach Rast in Kall fahren wir bis Blankenheim-Wald, um von dort aus die zweite Teilstrecke des heutigen Tages anzugehen.
    Das Wetter meint es in Gegensatz zu den bisherigen Tagen heute nicht ganz so gut mit uns; es ist nebelig und Nebelnässen zwingt zu wasserdichterer Kleidung.
    Über Schmittheim, Dahlemer Straße in Esch ist der nächste Treffpunkt mit den Begleitern am Bahnhof in Jünkerath. Von dort geht es über Feldwege bis zum heutigen Zielpunkt, dem Landhotel Möschelberg in Lissendorf.
    Im Hotel werden wir am Abend mit einem 4 Gang Verwöhnmenue für die heutigen Strapazen entlohnt.

    Tag 4: Lissendorf - Kyllburg

    Nach einer ruhigen Nacht in einem schönen Haus, werden wir zum Frühstück von den Wirtsleuten nochmal mit einem guten Frühstück verwöhnt. Die heutige Etappe mit einer kurzen Autofahrt bis Oos kann beginnen.
    Wir starten in Oos auf der Römerstraße, treffen unsere Begleitfahrzeuge an der Büdesheimer Kapelle wieder. An diesem exponierten Ort nutzen wir die Kapelle zu einem gemeinsamen Gebet. Zeitlich sind wir am heutigen Sonntag etwas limitiert, weil wir um 10.30 Uhr an der Messfeier in Wallersheim teilnehmen wollen, der Weg dorthin noch zurückgelegt werden will. Addi hat aber den Weg wie auch die Zeit perfekt im Auge.
    Wir treffen pünktlich an der Kirche in Wallersheim ein. Können kleinen Bedürfnissen vor Betreten des Gotteshauses noch kurz nachgehen. – In der Kirche werden wir von den dortigen Mitarbeitern, Organist, Küsterin, herzlich willkommen geheißen. Der 78-jährige Pastor wird nach seinem Eintreffen ebenfalls über die „erlesenen Gäste“ informiert. Während der Messfeier, Hochfest der Kreuzerhöhung, stehen unser Pilgerkreuz und Wegweiser im Altarraum.
    Nach der Messe wird mit dem Pfarrer noch ein munterer Plausch gehalten. Wir können uns für die schöne Aufnahme in der dortigen Gemeinschaft bedanken.
    Anschließend wird der Weg nach Weißenseifen in Angriff genommen. Dort haben wir Gelegenheit in der Cafeteria unsere Mittagspause zu verbringen. Kaffee und Kakao gibt es frisch und wer will kann Kuchen ordern.
    Über einen Treffpunkt östlich von Neidenbach erreichen wir Kyllburg und checken im Hotel Müller ein. Ein warmes Abendessen ist in guter Qualität vorbereitet und wird von allen mit Genuss verspeist.
    Es folgt noch ein kleiner Schlaftrunk, bevor wieder recht früh Nachtruhe einkehrt.

    Tag 5: Kyllburg - Auw an der Kyll

    Das gemeinsame Frühstück lässt den fünften Tag des Pilgerns wieder harmonisch beginnen.
    Nach dem Aufbruch gegen 8.00 Uhr folgt nach wenigen hundert Metern der schon anspruchsvolle Anstieg zur Wilsecker Linde, der dann auch eine erste kurze Rast rechtfertigte.
    Der weitere Weg führte unter der A 60 hindurch zu einem Parkplatz in Erdorf. Nächster Anlaufpunkt war Hüttingen, von wo es zur Mittagspause bis zum Bahnhof nach Philippsheim ging. Nach erneuter Stärkung wurde weiter gepilgert bis zum Bahnhof in Speicher. Dort wurde die Pilgerwallfahrt aufgrund des Geburtstages unseres allseits geliebten Juppi kurz unterbrochen, um im Ort Speicher bei Kaffee und Kuchen dem Ereignis gerecht zu werden.
    Hiernach wurde die letzte Tagesetappe bis Auw an der Kyll angegangen. Auch dort, im Alten Pfarrhaus, kam die gesamte Pilgergruppe müde, aber innerlich zufrieden und körperlich relativ unversehrt an.

    Tag 6: Auw an der Kyll - Trier

    Um 7.00 nehmen wir das Frühstück im Alten Pfarrhaus ein. Starten nach verladen unser Habseligkeiten mit den Fahrzeugen bis Kordel. Zunächst war angedacht, nur bis Daufenbach zu fahren. Dies wurde aber mit dem bedenken verworfen, dass wir nicht rechtzeitig an St. Matthias in Trier ankommen könnten.
    Am Bahnhof Kordel starteten wir Richtung Burg Ramstein, die wir recht liegen ließen Richtung Eifelkreuz. Der Aufstieg dorthin gestaltete sich recht einfach, weil wir den schweren Weg an der Genovevahöhle vorbei gemieden haben. Am Eifelkreuz erfolgte wie schon so oft in den vergangenen Tagen eine Meditation. Nach kurzer Pause und Stärkung erfolgte der Abstieg Richtung Schneidersmühle. Wir waren auch hier wieder im Einklang mit der Natur unterwegs.
    Nach Mittagspause mit entsprechender Kalorienzufuhr nahmen wir den dann doch starken Anstieg zum Schusterskreuz unter unsere Füße. Auf diesem Weg wurden dann auch schon mal die Strapazen der letzten Tage deutlicher: der Anstieg war schwer, wurde aber wie alles vorher ohne Verluste bewältigt.
    Nach kurzer Erholungsphase im Kreuz wurde der Weg Richtung Weißhaus fortgesetzt. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass die Gastronomie geschlossen hatte. Liebenswerter weise öffnete der Pächter aber das Lokal, damit zumindest die Toiletten benutzt werden konnten.
    Während einer Meditation werden dann hier die in Merbeck aufgenommenen Steine nacheinander von und allen unter einem Baum abgelegt. Symbolisch wollen wir hiermit uns Belastendes hinter uns lassen.
    Es folgt aufgrund der noch relativ frühen Zeit eine kurze Diskussion des weiteren Pilgerweges. Wir entscheiden uns, nicht den direkten Weg zu St. Matthias zu pilgern. Wir wollen uns trotz der bisherigen Anstrengungen nochmals herausfordern und die zweistündige Schleife über den Mohrenkopf gehen. Wir alle wollen zum Ende des Pilgerweges die Anstrengungen der letzten Tage nochmals richtig spüren.
    Eine letzte Einkehr erfolgt im Lokal am Markusberg. Vor der letzten Teiletappe wird auch die Markuskapelle natürlich von uns besucht und zu einer kurzen Besinnung genutzt.
    Es folgt der letzte Aufbruch Richtung Abtei St. Matthias. Über einen steilen Abstieg, bis zu 25 %, und einer eigentlich gesperrten Treppenanlage erreichen wir das Stadtgebiet von Trier. Moselaufwärts erreichen wir pünktlich und unter Beifall unserer Buspilger das Ende unseres diesjährigen Pilgerweges. Wir sind glücklich und innerlich zufrieden, den langen Weg gemeinsam so gut und auch schön beenden zu können.
    Gemeinsam mit den Buspilgern ziehen wir in St. Matthias ein, werden vom Pilgerpater, Bruder Athanasius, herzlich begrüßt. An der folgenden Vesper nehmen wir mit der gesamten Pilgerschaft im Chorraum der Abtei teil. Ein schöner Abschluss des heutigen Pilgerweges.
    Nach Einchecken von uns Fußpilgern im Josefsstift, machen wir uns kurz frisch, um hiernach mit den Buspilgern gemeinsam das Abendessen im Hotel Deutscher Hof einzunehmen und den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen.

    Tag 7: Trier - Düttling - Niederkrüchten

    Die Buspilger nächtigten im Deutschen Hof, fuhren von hier zur Abtei St. Matthias. Wir Fußpilger hatten unser Nachtquartier, wie auch schon in den vorherigen Jahren während der Vortouren, im St. Josefsstift nahe der Porta Nigra.
    Gemeinsam wurde in einem würdigen Rahmen die heilige Messe mit Abt Ignatius Maaß gefeiert. Hier war auffallend, dass er seine Predigt sehr auf die St. Matthiasbruderschaft Niederkrüchten ausgerichtet hatte. Er ging auch auf das Jubiläumsjahr ein, hatte die der Abtei zugesandten Einladung hierbei in seinen Händen.
    Nach dem Auszug aus St. Matthias und Verabschiedung durch den Abt fuhren bis auf die notwendigen Fahrer der PKW die Fußpilger auch als Zeichen der Verbundenheit mit den Buspilgern zusammen Richtung Abtei Mariawald. Die Fahrt wurde genutzt, um Kontakte zu intensivieren und über unseren Pilgerweg zu berichten.
    Während der Mittagspause in der Abtei wurde von vielen die obligatorische Erbsensuppe mit Bockwurst geordert und mit Appetit verspeist. In Mariawald trafen dann noch weitere Matthiasschwestern und –Brüder zur Pilgerschar, die an der eigentlichen Pilgerwallfahrt aus diversen Gründen nicht hatten teilnehmen können, weil ein Großereignis folgen sollte:
    Gemeinsam fuhren wir die wenigen Kilometer bis zur Apollonia Kapelle in Düttling. Dort war wenige Wochen vor dem Pilgern durch den Steinmetzbetrieb von Herrn Mangold unsere zur 200-Jahrfeier hergestellte Pilgerstele errichtet worden. Unter der Anteilnahme der ortansässigen Bevölkerung, die die Stele überraschend für uns mit Blumenschmuck versehen hatten, wurde unser Sinnbild für das Pilgern durch Herrn Pastor A. Schweikert und Herrn Pastor im Ruhestand Johannes Thelen eingeweiht. Beide waren hierfür eigens aus Niederkrüchten angereist.
    Der Aufenthalt an der Kapelle und Stele wurde zum Gedankenaustausch zwischen Einheimischen und den Pilgern rege genutzt. Es hat mehr als den Anschein, dass zwischen Bewohnern der Orte Düttling und Niederkrüchten etwas wächst.
    Zeitlich begründet wurde dann schweren Herzens, wieder getrennt zwischen Fuß- und Buspilger, die Heimreise angetreten. Die Buspilger landeten, nach Kaffeepause in Hergarten, wohlbehalten am Parkplatz Grundschule Niederkrüchten, empfingen hier die Fußpilger, die von Merbeck aus zu Fuß eintrafen. – Gemeinsam wurde in die Pfarrkirche St. Bartholomäus eingezogen und unter Leitung von Brudermeister Josef Klingen und Elisabeth Haberkamp ein würdiger Abschluss gefunden.
    Unvergessliche Tage des Pilgern, des Glaubens, des Betens, der Verbundenheit fanden ein gutes Ende.